Historisches zur Gemeinde
Die Dorfwarft Uphusen ist eine Gründung des frühen Mittelalters.
Das älteste Zeugnis von einer kirchlichen Stiftung zu Uphusen ist wohl das an einer Urkunde vom 23. November 1425 hängende Siegel des Pfarrers "Alardi in Uphusen".
Unter den sechs "kerckheren", die die Urkunde ausgestellt hatten, befindet sich "here Liudolfus to Upphusum" mit seinem, eine Lilie (Gleve) enthaltenden, Siegel.
Die dortige Kirche soll demnach von Wiard neu gebaut sein:
Dieselbe hat einer dort aufgestellten Beschreibung zufolge 29,21m Länge, 11,68m Breite und 1,17m starke Backsteinmauern, Spitzbogenfenster und Türen in "mehr rundbogiger" Form. Im Chor befindet sich eine flache Holzbogendecke, im Schiffe ein Brettergewölbe; beide Räume sind durch eine Holzwand getrennt. Die Fenster sollen früher herrliche Glasmalereien enthalten haben. Mitten auf dem Kirchendach erhebt sich ein der neueren Zeit angehörendes Türmchen von 8,76m Höhe, mit einer von dem alten, bedeutend höheren Turme erfolgten, "die Jahreszahl 1393" tragenden Windfahne.
Die aus dem vorigen Jahrhundert herrührenden Glocken hängen in einem für sich stehenden Glockenhause.
Zwei alte Taufsteine, der eine roh aus einem Kieselstein gehauen, der andere zierlich aus Sandstein gearbeitet, sind in den Pastoreigarten verwiesen. Im Chor hängen zwei kunstvoll geschnitzte Wappen der Familie Wiards. Im Fußboden soll dessen Grabstein liegen.
Uphusen und Wolthusen bildeten bis 1597 eine sogenannte Herrlichkeit.
Es ist nicht sicher, ob Wolthusen und Uphusen schon zu Beginn der allgemeinen Häuptlingsherrschaft in Ostfriesland, die etwa in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts begann, je einen eigenen Häuptling hatten.
Unter Wiard waren sie aber schon vereinigt.
Auch die Häuptlinge von Kleinfaldern besaßen in Uphusen ein festes Haus.
Schließlich gelangte der Besitz dann auf dem Erbwege an die Familie Howerda, die die Herrlichkeit am 07.06.1596 an die Stadt Emden verkaufte.
Durch den Erwerb dieser Herrlichkeiten erhoffte sich die Stadt Emden Sitz und Stimme in der ostfriesischen Ritterschaft, also im ersten der drei Stände, um ihre politischen Interessen besser durchsetzen zu können. Dieses Ziel erreichte sie jedoch nicht. In kirchlicher Hinsicht konnte Emden aber seinen Einfluss geltend machen, zumal der Magistrat mit dem Erwerb der Herrlichkeit auch die Aufsicht über das Kirchenwesen erhielt. Und weil damit auch das Recht der Besetzung der Pfarrstellen auf ihn überging, verwundert es nicht, dass bald die reformierte Konfession eingeführt wurde.
Von der Weihnachtsflut 1717 war Uphusen zwar deutlich weniger betroffen als die nördlichen Küstenabschnitte der ostfriesischen Halbinsel. Jedoch kamen auch in der Herrlichkeit nach einer zeitgenössischen Übersicht des Larrelter Predikanten Jacobus Isebrandi Harkenroth fünf Menschen ums Leben. Acht Pferde und 52 Rinder ertranken. Zwei Häuser wurden völlig und ein weiteres teilweise zerstört.
1744 kam die Herrlichkeit Uphusen zu Preußen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten rund 1000 Menschen in der Herrlichkeit.
2012 gehörte die Mehrheit der Einwohner (444) der reformierten Kirche an, was einem Prozentanteil von 55,7 Prozent entspricht. Damit liegt Uphusen deutlich über dem Durchschnitt Emdens.
In der Stadt bilden die Lutheraner die Mehrheit der evangelischen Christen. Vor allem durch Zuwanderung nach dem Beginn der Industrialisierung Emdens um 1900 sowie nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich der Anteil lutherischer Glaubensangehöriger in der zuvor deutlich reformiert geprägten Stadt verstärkt. Mehrere der später eingemeindeten Dörfer, darunter auch Uphusen, sind hingegen noch stets mit großer Mehrheit reformiert. Lutherisch waren 2012 in Uphusen 118 Einwohner (14,8 Prozent), der katholischen Kirche gehören 49 Einwohner an (6,1 Prozent). Die restlichen 186 Einwohner (23,3 Prozent) sind entweder konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensrichtung an. Zusammen stellen die evangelischen Christen also knapp über 70 Prozent der Einwohner.